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Montag, 14. Mai 2012

Tierisch umweltschädlich

Der Geruch von frisch gegrilltem erfüllt die warme Frühlingsluft und glückliche Menschen sitzen auf Balkonen, in Gärten und auf Wiesen. Die Grillsaison ist eröffnet. Die wohl härteste Zeit für alle, die wie ich, theoretisch zwar überzeugt davon sind, dass Fleischkonsum unethisch ist praktisch aber spätestens vorm Grill zusammenbrechen. 

In meiner Familie wurde immer Fleisch gegessen und ich selbst habe es auch immer genossen. Ich mag Tofu, nur gegrillt kann es mit einem Steak meiner Meinung nach nicht mithalten. Und während das tote Rind auf dem Grill brutzelt meldet sich mal wieder das Gewissen und mahnt: Massentierhaltung, ja klar, das Argument kennen wir alle, aber auch der Klimawandel wird durch Fleischverzehr vorangetrieben. Etwa 18% unseres Ausstoßes CO2 Äquivalenten fällt laut Deutschem Vegetarierbund in der „Produktion“ von Fleisch und anderen Tierprodukten an. Das macht keine Energiesparlampe wett. Auch der Verkehrssektor, der schätzungsweise 13% der Treibhausgase verursacht wird damit in den Schatten gestellt. 
So sieht meine Phantasiekuh noch immer aus. (Bildquelle:http://www.freedigitalphotos.net/) 


Während die meisten von uns bei Kühen noch immer an Tiere denken, die sich vor allem von Gras ernähren, sieht die Realität inzwischen deutlich anders aus. Masttiere werden vor allem  von billigem und proteinreichen (sprich schnell dick machendem) Soja ernährt. Angebaut wird dieses vor allem in Südamerika, besonders in Brasilien. Dazu werden riesige Flächen des Regenwaldes gerodet und dort lebende indigene Gruppen vertrieben. Die Rodung des Regenwaldes verschärft die Klimaproblematik weiter, ganz abgesehen von den sozialen Problemen, denen die Vertriebenen ausgesetzt sind. 

Angesichts dieser Folgen unseres Fleischkonsums wäre es sicherlich das sinnvollste, ganz auf ihn zu verzichten (wie es einige Routinebrecher bereits seit Jahren tun). Auch ich habe es schon versucht. Alpträume von Steaks und Heißhungerattacken, die in nächtlichen McDonalds  Eskapaden endeten waren die Folge. Welche Alternativen gibt es also für umweltbewusste Fleischfresser_innen wie mich?
Eine Reduktion des Fleischkonsums, wie etwa der Verzicht auf Wurst, ist für die meisten kein so großes Opfer wie der sofortige „Ausstieg“. Zudem achte ich nun darauf, wo mein Fleisch herkommt und kaufe bei regionalen Anbietern, vor allem Biozüchtern. Während das EU-Bio-Siegel den Tieren in der Mast etwas mehr Platz zugesteht, garantieren strengere Siegel wie etwa Naturaland Tieren auch artgerechte Fütterung (also kein Soja) und etwa Rindern Weidegang. 

Und den Grill? Den sehe ich jetzt als Herausforderung! Neben meinem Biofleisch brutzeln jetzt auch Gemüsespieße, Salbeikartoffeln und marinierter Schafskäse. 

Übrigens freue ich mich über eure Rezeptvorschläge und „Aussteigerhilfen“!
Es bloggte für Euch Elena. 

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