Donnerstag, 24. Mai 2012

Green IT – Geld sparen und Klima schützen im Büroalltag

Green IT - besser für Klima und Geldbörse
(Bildquelle: http://www.freedigitalphotos.net)
So langsam aber sicher neigt sich mein Studium dem Ende zu. Noch ein Semester Uni, dann werde ich meine Masterarbeit fertiggestellt haben um anschließend voller Elan ins Berufsleben zu starten. Für mich, wie für ca. 35 Millionen Beschäftige in Deutschland, bedeutet dies mindestens 8 Stunden am Tag, 40 Stunden die Woche in einem Büro zu verbringen. Ganz schön viel Zeit! Unsere Tätigkeit im Berufsleben ist ein elementarer Bestandteil unseres Alltags und bietet somit viel Potenzial etwas für die Nachhaltigkeit zu tun. Für mich Anlass genug, um in diesem Post mal etwas genauer zu ergründen, wie man den Büro-Alltag nachhaltiger gestalten kann. 

Die Nutzung von Computern, Druckern, MP3-Playern und Fernsehern verursacht mittlerweile zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland oder umgerechnet 33 Millionen Tonnen CO2 - das ist mehr als der gesamte deutsche Flugverkehr. Und auch der Aufwand zur Herstellung der Geräte ist enorm: Für die Produktion eines einzigen PC samt Monitor sind 1.500 Liter Wasser, 2,790kWh Energie, 23 Kilo Chemikalien und drei Tonnen CO2 nötig, hat das Umweltbundesamt ausgerechnet. Hier kann man also eine ganze Menge für die Umwelt machen, indem man bewusste Kaufentscheidungen für energiesparende Geräte trifft und diese intelligent nutzt. Der BUND schätzt, dass dadurch 50 Prozent an Umweltbelastungen eingespart werden können. 

Clever Kaufen

Bei der Anschaffung eines PCs sollte man zunächst überlegen, wofür man ihn eigentlich nutzen möchte. Nutzt man den Computer hauptsächlich nur dafür, Texte zu schreiben, im Internet zu surfen und E-Mails zu versenden, dann braucht man keinen leistungsstarken "Gamer-PC" für 3-D-Darstellungen. Ein einfacher, neuer PC verursacht pro Jahr Stromkosten von etwa 20 Euro, ein Turbo-PC dagegen kostet einen über 100 Euro.
Am besten allerdings verzichtet man gleich auf einen stationären PC und schafft sich einen Laptop oder ein noch kleineres Netbook an. Die tragbaren Geräte sind zum einen unglaublich praktisch im Büroalltag, zum anderen verursacht ein Laptop nur 8 Euro Stromkosten pro Jahr. Und statt acht Kilo wie ein normaler Schreibtisch-PC bringt es nur zwei Kilo auf die Waage - deshalb sind zur Produktion wesentlich weniger Edelmetalle und Kunststoffe nötig. Und am Ende fällt weniger Müll an.
Wie ich und viele von euch bestimmt schon erfahren mussten, ist es gar nicht so einfach im Laden die umweltfreundlichsten Geräte aufzuspüren. Einen guten, aktuellen Überblick und eine sehr ausführliche Kaufberatung bietet das Freiburger Ökoinstitut auf www.ecotopten.de.

Wirklich nachhaltig und fair produzierte Elektro-Artikel zu finden ist eine enorme Herausforderung. Wenn das auch eure Erfahrung ist und ihr mithelfen wollt, dass sich die Bedingungen für Arbeiterinnen beispielsweise in Asien verbessern, die Handys und Laptops zu Billiglöhnen zusammenbauen, dann gibt es eine super Aktion im Netz: Schickt einfach eine elektronische Postkarte an die Herstellerfirmen, mit der ihr faire Arbeitsbedingungen einfordert!!! (www.makeitfair.de

Clever Nutzen

  • Computer, Monitore und Drucker haben einen Energiesparmodus. Meist ist er jedoch nicht vorinstalliert, bei Windows ist er unter dem Menüpunkt "Energieoptionen" zu finden. Am besten also gleich umstellen, bevor ihr es wieder vergessen habt!
  • Einfach in Arbeitspausen den Bildschirm ausschalten. Das schafft wirklich jeder und da der Rechner nicht heruntergefahren wird, könnt ihr auf Knopfdruck dort weitermachen, wo ihr  aufgehört habt und trotzdem Energie sparen.
  • Bildschirmschoner abschalten! Bildschirmschoner wurden für Röhrenmonitore erfunden, um das "Einbrennen" zu verhindern. Für Flachbildschirme sind Sie komplett überflüssig und verschwenden Energie. Besonders viel verbrauchen 3-D-Versionen, wie z.B. eine rasante Zoom-Fahrt über den Strand.
  • Ganz einfach aber enorm wichtig: den Computer regelmäßig aufräumen! Jede gespeicherte E-Mail, jedes digitale Foto, jeder alte Brief erzeugt Daten, die wiederum irgendwo gespeichert werden müssen - das verbraucht Energie.
  • Ein W-Lan-Router kann pro Jahr so viel Strom wie ein Kühlschrank verbrauchen. Am besten ist es daher, ihn komplett auszuschalten, wenn man nicht im Internet surft. Super einfach geht das eine abschaltbare Steckerleiste oder eine Zeitschaltuhr.
     

Clever Entsorgen

Etwa ein bis zwei Millionen Tonnen Elektro- und Elektronikschrott fallen in Deutschland jährlich an. Besser als die alten Geräte wegzuschmeißen ist es sie zu verkaufen oder zu verschenken. In vielen deutschen Städten gibt es gemeinnützige Initiativen, die gebrauchte elektronische Geräte aufarbeiten und dann günstig wieder verkaufen, wie z.B. "Nutzmüll" in Hamburg. Habt ihr auch noch einen alten Drucker im Keller, oder ein Uralt-Handy im Schrank? Schätzungsweise 60 Millionen Handys liegen unbenutzt in Schubladen, weil man mit jedem neuen Vertrag ein Gerät "fast umsonst" dazu bekommt. Das sind umgerechnet 3 Tonnen Gold, 30 Tonnen Silber und 1.900 Tonnen Kupfer. Am besten ist es daher ausrangiertes Handy zum Wertstoffhof oder in den Laden/zum Telekommunikationsanbieter zurückzubringen. Sie enthalten wertvolle Metalle, die so wieder verwendet werden können.  

Auch leere Tonerkartuschen oder Tintenpatronen niemals in den Hausmüll werfen! Entweder man lässt sie wiederbefüllen, oder wenn einem das zu umständlich ist, dann schickt man sie an den Hersteller zurück: Meist gibt es vorfrankierte Umschläge dafür und manchmal sogar etwas Geld zurück. Infos z.B. bei www.geldfuermuell.de.

Wow, das war ganz schön viel. Hoffentlich ist etwas Brauchbares für euch dabei. Natürlich ist es im Alltag nicht immer leicht alles richtig zu machen und jeden Tipp zu befolgen. Völlig klar! Da muss ich mich selber voll an meine eigene Nase packen. Ich schaffe es leider auch nicht immer, aber nach meiner Recherche steht fest: beim Kauf und Umgang mit Computer & Co werde ich zukünftig stärker auf Nachhaltigkeit achten.

Es bloggt für euch, Chris.

1 Kommentar:

  1. Man kann jeden Tag mit vielen Tätigkeiten, welchen keinen besonderen Mehraufwand verursachen,
    Kosten senken Klima schützen...manchmal kann es doch so einfach sein

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