Gerade ist die wieder diese herrliche Zeit im Jahr in der sich ein
Feiertag nach dem anderen reiht. Eben erst war Christi-Himmelfahrt, nächste
Woche dann schon wieder Pfingsten. Endlich die Arbeit hinter sich lassen, aus
dem Alltag ausbrechen und die freien Tage zum Verreisen nutzen. Auch mich
überkommt die Reiselust. Ich träume: Wie wäre es mit einem Sightseeing Trip
nach Prag oder ein romantisches Wochenende in Venedig? Wunderbar, würde sich
nur nicht schon wieder das schlechte Gewissen melden: Mensch, denk doch mal an
den Klimawandel? Ist das wirklich nötig? Scheinbar bin ich nicht der einzige. Umfragen
zufolge macht sich die Hälfte der Deutschen Gedanken, was ihre Urlaubstrips für
ökologische Folgen haben. Wirklich was an unserem Verhalten ändern tun diese Überlegungen
aber scheinbar nichts. Unser Fernweh ist größer als unser schlechtes Gewissen: Wir
Deutschen sind das reisefreudigste Volk der Welt. Laut der
Naturschutzorganisation WWF produziert jeder Deutsche statistisch allein mit
seinen Reisen rund eine Tonne Kohlendioxid im Jahr, der Rest der Welt nur ein
Viertel.
Nachhaltig mobil zu sein ist nicht immer leicht! (Bildquelle: http://www.freedigitalphotos.net) |
Am stärksten belastet wird die Umwelt natürlich durchs Fliegen. Also was tun? Am besten man
sucht nach Alternativen zum Fliegen (siehe unten). Manchmal lässt sich das
Fliegen einfach nicht vermeiden (z.B. um nach New York zu kommen). In solchen
Fällen sollte man versuchen die verursachte Umweltbelastung wieder
auszugleichen und auf diese Weise seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Klimarechner im Internet können exakt berechnen, wie viel CO2-Ausstoß ein
konkreter Flug verursacht, und sie kalkulieren, welche Geldspende angemessen
wäre, um den Schaden an anderer Stelle wettzumachen. Wer als Passagier diese
Summe spendet (das ist übrigens auch von der Steuer absetzbar ;-)), unterstützt
Projekte, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, zum Beispiel den Bau von
Solar-, Wasserkraft-, Biomasse-Kraftwerken in Entwicklungsländern. Damit werden
letztlich Emissionen an anderer Stelle vermieden. Links zu diesen Klimarechnern
findest du weiter unten.
Bahnfahren ist
eine umweltschonende Alternative zum Fliegen, klar das weiß ich, aber diese Billigflugangebote
sind doch einfach unwiderstehlich günstig und meistens auch viel schneller als
die Bahn! Da gibt es nichts daran zu rütteln sage ich mir. Oder aber
doch? Studien zeigen, dass erst ab einer Entfernung von ca. 1000Km Flugzeuge
die schnellsten Verkehrsmittel sind. Auch wenn man hier mal ehrlich alle Kosten
zusammen addiert (Zusatzkosten fürs Gepäck, An- und Abreise zum Flughafen etc.)
ist das Fliegen oftmals keine echte Ersparnis. Also wen, wie mich, das
schlechte Gewissen quält, sollte gerade für
Reisen innerhalb Deutschlands nach billigen Angeboten bei der Bahn schauen.
Wenn man nicht zu den Stoßzeiten fährt kann man hier Schnäppchen für 29€
ergattern. Folge uns einfach bei Twitter, dann weisen wir dich immer auf die
günstigsten Schnäppchen hin!
Nichts ist den Deutschen aber so lieb wie ihr Auto. In der Bundesrepublik kommen auf
1000 Einwohner rund 500 Automobile. Diese Zahl beschert der BRD einen Platz in
den Top 3 der Länder mit den meisten Wagen pro Kopf. Was also tun, wenn ich kein
Bahn-Schnäppchen mehr ergattert habe oder dorthin muss, wo keine Bahn hält? Mein
erster Gedanke ist E10 zu tanken, frei nach dem Motto wenn schon mit dem Auto,
dann wenigstens mit grünem Treibstoff. Leider aber ist die Sache viel
komplizierter und lange nicht so gut, wie auf dem ersten Blick. Biosprit
fördert Monokulturen. Er wird zwar aus Pflanzen wie Mais, Weizen und
Zuckerrüben gewonnen, doch die werden in Monokulturen mit Hilfe großer Mengen Kunstdünger und Pestiziden
erzeugt. Das belastet Böden und Grundwasser. Der Biosprit soll helfen, CO2 und
Öl einzusparen. Doch die Umweltbilanzen, die bislang vorliegen, sprechen eher
dagegen. Man muss zum Beispiel berücksichtigen, wie viel Energie zum Erzeugen
der Pflanzen und des Düngers nötig ist und wie viel Klimagase dabei frei werden. Rechnet man
alles zusammen, kommt man, wenn überhaupt, auf winzige Einspareffekte. Schon
das Aufziehen von Leichtlaufreifen bringt mehr Ersparnis, sagen
Verkehrsexperten. Ganz zu schweigen von Start- und Stopp-Automatik, sparsameren
Motoren und einem Tempolimit auf Autobahnen. Wie ihr seht ist das Tanken von
Bio-Sprit leider keine wirkliche Alternative einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu
leisten. Zum Glück gibt aber
noch andere nachhaltige Ansätze: Jedem
dürfte heutzutage der Begriff Carsharing
geläufig sein. Eine einfache Möglichkeit um im Alltag auch mit kleinem
Geldbeutel mobil zu bleiben und ganz nebenbei auch der Umwelt noch etwas Gutes
zu tun. Zum einen gibt es die klassischen Mitfahrportale wie mitfahrgelegenheit.de,
bei denen man sich für wenig Geld einen Platz im Auto eines Mitglieds für die
Fahrt zum gemeinsamen Zielort sichert. Quasi Trampen 2.0! Zum anderen gibt es
auch Portale zur organisierte, gemeinschaftliche Nutzung von Kraftfahrzeugen.
Hier kann man effizient und lokal ein
Auto gegen ein geringes Entgelt leihen und nutzen. Für Gelegenheitsfahrer ist
diese Möglichkeit in Sachen Umweltverträglichkeit viel schonender als ein eigener
Autokauf.
Die grundlegende Idee des Teilens und die damit verbundene
Ressourcenschonung lassen sich aber auch auf andere Bereiche des Alltags
übertragen. Die noch umweltfreundlichere Variante ist der kleine Bruder des
Carsharings: Die Fahrradvermietung. Einfach und bequem lassen sich in
den meisten größeren Städten an so genannten Fahrradstationen – meist zentral
gelegen, beispielsweise am Bahnhof – gegen eine geringe Gebühr Drahtesel
ausleihen. So gestaltet ihr eure Ökoblianz positiver und bleibt ganz nebenbei auch
noch fit! : ) Probiert es das nächste Mal doch einfach!
Es bloggt für euch Chris.
Bahn-Angebote
Klimarechner
www.atmosfair.de
www.myclimate.org
www.uba.klima-aktiv.de
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Carsharing
Fahradvermietung
Tipp von einer guten Freundin, der das Thema Verkehr mit dem Thema Fleisch verbindet: wenn die Fernreise schon unverzichtbar ist, wie wäre es denn, das CO 2 durch Fleischverzicht einzusparen?
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